Lamas und Alpakas brauchen täglich frisches Wasser. Sie sind etwas pingelig und rümpfen über abgestandenes Wasser nur ihre Schnauzen. Sie trinken abhängig von der Jahreszeit, der Kondition, Bewollung und Alter durchschnittlich etwa 3 bis 5 Liter Wasser pro Tag pro Tier. Es kann witterungsbedingt aber durchaus mal mehr sein. Dies sollte ihnen auch jederzeit (vor allem morgens und zur Fressenszeit) zur Verfügung stehen. Sinnvoll sind automatische Tränken.

Wenn man EMa in das Trinkwasser geben möchte, rechnet man mit 10ml pro erwachsenem Tier.

Aufgrund ihres Kopfaufbaus sind Lama und Alpakas nicht in der Lage, Drückertränken, wie sie bei Pferden oder Kühen üblich sind, zu bedienen. Sie würden sich dabei selbst die Luft abdrücken.

Schwimmertränken für Schafe eignen sich dafür hervorragend. Wir selbst haben sehr gute Erfahrungen mit den Tränken von Suevia gemacht und benutzen die Modelle Schwimmerbecken 130P und die beheizte Version 340-H (neu seit 2010). Das Modell 43a ist ebenfalls beheizt, braucht aber eine Thermoröhre (und ist teurer). Es hängt davon ab, wo das Wasser herkommt - von unten oder von der Seite. Wie benutzen die Tränken mit seitlicher Wasserzuführung. Bei dem beheizten Modell hat sich eine elektrische Kabelheizung als sinnvoll erwiesen. Alle frostsicheren Tränken von Suevia benötigen einen zusätzlichen Transformator. Die unten nachfolgenden pdf-Seiten wurden aus dem Hauptkatalog 2009, wie er auf der suevia.com-Seite herunterladbar ist entnommen.
Selbstverständlich gibt es auch noch andere Firmen, die ähnliche Tränken herstellen. Bei Gelegenheit werde ich die Seite vervollständigen und weiter ausbauen. Derzeitig ist sie (aufgrund eigener Erfahrung) eher mit Schleichwerbung für Suevia versetzt - das ist mir leider auch bewußt. Wichtig für Kameliden ist die Schwimmerfunktion, d.h. daß der Wasserstand ohne Aufwand des Tieres immer gleich bleibt und automatisch nachgefüllt wird. Bei Mangel an Druckleitung kann das Ventil bei den Schwimmertränken ausgetauscht und auf druckfrei geändert werden. Ein Gefälle für einen konstanten Wasserstand ist dann jedoch notwendig (das Wasser muß also von oben kommen und über der Tränke vorhanden sein).

Die Tränken dürfen nicht zu hoch aufgestellt werden - auch die Fohlen sollten daraus trinken können. Und wegen der Verschmutzung ist ein zu niedriger Aufbau zu vermeiden.

Ebenso ist die Zuleitung zur Tränke im Winter frostfrei zu halten, damit die Wasserzufuhr jederzeit gewährleistet ist. Wir haben gerade eine Konstruktion mit Isolation, Heizkabel und PE-Rohr für unseren Bedarf entwickelt. Wenn unsere Erfahrungen gut sind, werde ich die Anleitung und eine kleine Skizze für den Nachbau hier einfügen.

Auch kann man die Wassertröge im Winter mittels Heizung frostfrei halten - auch ganz ohne Strom. Wir testen dieses Jahr (2011) gerade eine selbstgebaute Version und sind bis jetzt zufrieden - ein wenig Innovation und Kenntnis von E-Technik hat bei der Entwicklung geholfen. Wenn ich mal wieder Zeit habe, kann ich die Anleitung gern ins Netz stellen. Bis dahin zur auf persönliche Anfrage.

Billig, effektiv, aber leider arbeitsaufwendiger ist die primitive Methode des Wassereimers. Dieser muß täglich aufgefüllt werden - notfalls auch zweimal. Eigentlich nur bei einer geringen Anzahl von Tieren zu empfehlen. Da Lamas gern mit den Eimer "spielen" hat sich bewährt, relativ stabile 20 Liter-Mörteleimer in Autoreifen zu stellen. Letzteres erschwert den Tieren, die Eimer mit ihren Vorderfüßen umzustoßen und sie als eine Art Fußball zu benutzen - was leider relativ häufig vorkommt. Natürlich gibt es auch Exemplare (wie eine meiner Stuten), die die fast leeren Eimer im Maul hochnehmen und dann fallenlassen. Zum Glück ist diese interessante Eigenheit eher selten.